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Startseite > Digitale Schule > Voraussetzungen der Schuldigitalisierung, Teil3: Die Lehrerfortbildung

Voraussetzungen der Schuldigitalisierung, Teil3: Die Lehrerfortbildung

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Der Druck auf unsere Lehrkräfte ist in der Corona-Pandemie stark gewachsen. Fortbildungen waren da auch ein Ventil. (Quelle: Adobe Stock)
08.07.2021 · Lesedauer: 4 Minuten

Was brauchen unsere Lehrkräfte, um in der digitalen Zukunft ankommen zu können? Teil3 der Serie ist auch ein kleines Plädoyer für unseren Lehrer und unsere Lehrerin und setzt sich mit dem auseinander, was in der Corona-Pandemie eine ganz neue Dimension erreicht hat: Der Lehrerfortbildung.

Frontal ersetzt Distanz über Nacht

Unterschiedliche Erfahrungen oder Ansätze mit der Digitalisierung, fehlende Kapazitäten, wachsende Anforderungen und damit einhergehende begrenzte zeitliche Ressourcen – Lehrerinnen und Lehrer (LuL) stehen derzeit nicht nur angesichts der gesellschaftlichen Situation vor vielfältigen Herausforderungen und laufen permanent unter Volllast. Darauf vorbereiten konnten sie sich nicht. Auf den Stundenplänen ersetzte quasi über Nacht die „Distanz“ pandemiebedingt das altgediente „Frontal“ in Verbindung mit dem Terminus „Unterricht“.

Um in dieser extrem herausfordernden Situation überhaupt angemessen unterrichten zu können, waren die Lehrkräfte plötzlich mehr oder weniger gezwungen, sich schnellstmöglich digital fortzubilden und manchmal auch, sich als Pädagogen selbst neu zu erfinden. Niederschwellig war dieser Weg in den allerseltensten Fällen. Wieso sollte es da für unsere Lehrerinnen und Lehrer notwendig sein, auch nach der Pandemie an digitalen Fortbildungen festzuhalten?

Lehrkraft ungleich Lehrkraft!

Bei der Beantwortung dieser Frage blicken wir zunächst auf die Diversität. Wie es unterschiedliche Typen von menschlichen Charakteren gibt so können auch die Herangehensweisen unserer Lehrkräfte bei der Schuldigitalisierung sehr unterschiedlicher Natur sein. Stellvertretend für alle technikaffinen LuL sei hier einmal Oliver Kracke von der KGS Schwarmstedt genannt, der im kreativen Umgang mit wachsenden digitalen Möglichkeiten und ausgestattet mit einer natürlichen Neugierde gegenüber technischen Trends als Speerspitze einer neuen Generation von Lehrkräften gesehen werden kann.

Oliver Kracke ist eher die Ausnahme von der Regel. Längst nicht alle Lehrerinnen und Lehrer sind bei der Digitalisierung derart agil unterwegs wie er. Im Gespräch mit Just School berichtete Kracke vom grundverschiedenen Umgang mit digitalen Medien schon im überschaubaren Kosmos seines Kollegiums. Das Spektrum reiche hier von „Das ist bald wieder vorbei, wozu soll ich mir das aneignen?“ bis hin zu „Kolleginnen und Kollegen, die ohne eigenes Smartphone in den Lockdown gestartet sind und mittlerweile bei einem messengerbegleiteten Unterricht angekommen sind“.

Unsere Lehrkräfte starten also nicht alle bei „Los“ und haben einen ganz unterschiedlichen Stand bei der Schuldigitalisierung. Sie alle auf ein ähnliches Niveau zu bringen, um dieselben Voraussetzungen für den digitalgestützten Unterricht zu schaffen, ist auch das Ziel von Fortbildungen.

Oliver Kracke von der KGS Schwarmstedt nutzt alle Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Quelle: privat

Fortbildungsbedarf ja, Personal und Zeit nein

Ein anderes wesentliches Problem bleibt derweil weiterhin bestehen: "Der Berufsalltag von Lehrkräften ist so dicht, dass er kaum Zeit lässt für Grundsätzliches, Fortbildung, Teamwork, Reflexion", bringt es Schulleiter Tobias Schreiner via Twitter auf den Punkt und: „Der Wunsch nach unmittelbar Anwendbarem nervt Fortbildende, ist aber völlig verständlich. Entwicklung setzt ausreichende zeitliche Ressourcen voraus.“

Hier liegt des Pudels Kern verborgen. Die Ansprüche an und die Aufgabenfelder für Lehrkräfte wachsen stetig, während das Problem fehlender Kapazitäten schon aufgrund des akuten Lehrkräftemangels ungelöst bleibt. Der Handlungsbedarf ist klar erkennbar und doch muss es sich für unsere Lehrkräfte häufig so anfühlen, als würden die von der Politik im Stich gelassen. Dass die Sehnsucht nach sofort anwendbaren praktischen Lösungen groß ist erscheint da nur verständlich.

Die Pandemie als Beschleuniger

Das Glas ist halb voll: 2020 hat sich trotz erheblicher Auslastung und gewachsenem Arbeitsaufwand der LuL auch in Sachen Fortbildungen einiges getan. Die Corona-Pandemie wirkte wie auch bei der Schuldigitalisierung selbst extrem beschleunigend. „Im letzten Jahr haben über 75 Prozent der Lehrkräfte aus Niedersachsen erfolgreich eine Fortbildung im Bereich Digitalisierung absolviert“, hebt der SPD-Bildungspolitiker Christoph Bratmann gegenüber Just School hervor und fordert: „Das ist gut so und muss noch stärker in der Lehrerausbildung verankert werden!“

Auch wir bei IServ bekamen den Bedarf an Fortbildungen zu spüren: „In der Pandemie haben wir kostenlose Online-Schulungen angeboten“, berichtet Jörg Ludwig und betont: „Pro Termin haben bis zu 1.700 Lehrkräfte daran teilgenommen. In ihrer Freizeit! Die Nachfrage und das Interesse an Fortbildungen sind deutlich erkennbar. Das erste Ziel sollte sein, den Bedarf zu decken und dafür ausreichend Angebote zu schaffen“, so unser Geschäftsführer.

Fortbildungen alleine sind auf Dauer nicht ausreichend!

Damit die Akzeptanz und das Interesse seitens der Lehrkräfte auch nach Corona bestehen bleibt muss sich also gesellschaftlich und politisch einiges ändern. Nur Fortbildungen anzubieten genügt da bei weitem nicht, ist aber ein guter erster Schritt.

„Nur wenn sich Lehrkräfte im Umgang mit den angebotenen Werkzeugen sicher fühlen, kommt es zu einer breiten und effektiven Nutzung im Unterricht. Daher braucht es Schulungen für Lehrkräfte rund um die Fragen der technischen und pädagogischen Nutzungsmöglichkeiten sowie zum Datenschutz“, erklärt Jörg Ludwig.

Laura Pooth, Landesvorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW in Niedersachsen, geht noch einen Schritt weiter: „Wir brauchen ein Recht auf Fortbildung für die Beschäftigten an den Schulen und genügend Angebote“. Digitale Fortbildungen für Lehrkräfte sind ein elementares Thema und müssen auch in Zukunft Teil des Pflichtprogramms für LuL sein. Es wäre ein starkes Zeichen im Sinne einer nachhaltigen Schuldigitalisierung. Auch nach einer überstandenen Pandemie.

Mehr zur Serie

Teil1: Die Breitbandanbindung

Teil2: Der DigitalPakt Schule

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Fabian Haars
Just School Chefredakteur
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