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Startseite > Digitale Schule > JUUUPORT e.V.: »Gemeinsam gegen Cybermobbing«

JUUUPORT e.V.: »Gemeinsam gegen Cybermobbing«

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Cybermobbing ist bei Kindern und Jugendlichen ein weit verbreitetes Problem. Die Initiative JUUUPORT e.V. unterstützt auf Augenhöhe – nicht nur am internationalen Aktionstag. (Quelle: stock.adobe.com)
17.11.2022 · Lesedauer: 6 Minuten

Unter dem Motto »Gemeinsam gegen Cybermobbing« setzt die Initiative JUUUPORT e.V. am 18. November 2022 im Rahmen des internationalen Tags »Behaupte Dich gegen Mobbing!« wiederholt ein Zeichen. Gemeinsam mit Partnern wie Handysektor und Klicksafe
nutzt die Initiative auch ihr Social-Media-Netzwerk, um jungen Menschen, Eltern und Pädagog(inn)en beim richtigen Umgang mit dem Phänomen Cybermobbing zu helfen.

Tendenz steigend: Fast 2 Millionen Schüler(innen) betroffen

Schon vor der Corona-Pandemie war Cybermobbing ein großes Problem. Der Covid-Lockdown und Homeschooling haben die Situation allerdings weiter verschärft, da sich viele Aktivitäten und schulische Angebote ins Internet verlagert haben. Der Austausch unter Jugendlichen findet heutzutage zu einem Großteil online statt. Das gilt natürlich auch für die Konflikte, die dort ausgetragen werden. Jugendliche werden hier öffentlich diffamiert und gemobbt. Da Kinder immer früher in der digitalen Welt unterwegs sind, wird das Thema Mobbing immer stärker zum Problem – auch in den Grundschulen.

Die Kinder und Jugendlichen nutzen zum Austausch nicht nur Messenger-Dienste wie WhatsApp. Alle beliebten Social Media-Plattformen, zum Beispiel Instagram, Tiktok oder Snapchat, bieten eigene Messenger- oder Nachrichten-Funktionen. Nur allzu freizügig gehen Jugendliche dort mit ihrem persönlichem Bild- oder Videomaterial um und teilen ihren Alltag und damit quasi ihr Leben mit der Öffentlichkeit.

Eine Studie der Gesundheitskasse Barmer unter mehr als 2.000 Jugendlichen ergab eine erschreckende Erkenntniss: Mehr als die Hälfte kamen schon einmal mit Cybermobbing in Berührung. Quelle: www.barmer.de

Um all die »angesagten« Social Media-Plattformen im Blick zu haben, fühlen sich Jugendliche auch so oft schon überfordert und gestresst. Dieses Phänomen nennt sich FOMO (Fear of missing out). Es beschreibt die Angst, etwas zu verpassen. Sind Kinder und Jugendliche dann zusätzlich noch direkt von Mobbing-Attacken betroffen, ist die psychische Belastung extrem hoch. Die Folgen können von Depressionen bis hin zum Suizid reichen.

Eltern und Lehrkräfte sind in den meisten Fällen hilflos und wissen nicht, wie sie ihren Kindern helfen oder als Mediator(inn)en in Schulen agieren sollen. Oftmals verschlimmert sich die Situation sogar, wenn Eltern oder Lehrkräfte eingreifen. Bei Themen wie Sexting oder Cyber-Grooming ist zudem die Hemmschwelle Erwachsenen gegenüber meist so groß, dass sich Jugendliche lieber an Ihresgleichen wenden. Genau diese Rolle übernimmt die Initiative JUUUPORT e.V.

Die Initiative JUUUPORT

JUUUPORT ist eine bundesweite Online-Beratung und Aufklärungsplattform für Jugendliche und junge Erwachsene, die Probleme im Netz haben. Das Projekt wurde von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) initiiert und umfasst eine Online-Beratung bei Fragen und Problemen rund um das Thema Cybermobbing und anderen Problemen im Internet. Ob mit Infovideos wie »Was tun bei Cybermobbing«, dem Rap Song von JUUUPORT-Scout Kevin »Kein Mobbing«, einem Cybermobbing-Ratgeber oder empfohlene Textbausteine gegen Cybermobbing zum Posten und Verschicken, bietet die Initiative Unterstützung und praktische Hilfe im Umgang mit Mobbing. Im Folgenden haben wir uns mit Lennart Hesse-Sörnsen von JUUUPORT über die Hintergründe seiner Arbeit unterhalten.

Unter dem Motto »Gemeinsam gegen Cybermobbing« setzt die Initiative JUUUPORT e.V. am 18. November 2022 im Rahmen des internationalen Tags »Behaupte Dich gegen Mobbing!« wiederholt ein Zeichen.

Interview mit Lennart Hesse-Sörnsen von JUUUPORT

Hallo Lennart, Du bist seit 2017 bei JUUUPORT. Seit wann gibt es eure Initiative und wie hat sich eure Arbeit in den letzten Jahren entwickelt? JUUUPORT wurde 2010 ins Leben gerufen. Das Projekt ist seit Beginn kontinuierlich gewachsen. Themen wie Cybermobbing sind leider mindestens genauso aktuell wie vor 10 Jahren – glücklicherweise hat die Gesellschaft solche Themen aber mittlerweile deutlich besser auf dem Schirm. Gleichzeitig gibt es immer wieder neue Plattformen (beispielsweise Tiktok), mit denen neue Fragen und Herausforderungen verbunden sind.

Neben der Beratung, die von den JUUUPORT-Scouts (Jugendliche und jungen Erwachsene aus ganz Deutschland) durchgeführt wird, versuchen wir vor allem junge Menschen für Probleme und Gefahren im Internet zu sensibilisieren.

Wie viele Anfragen gehen bei euch ein? Und wie nehmen Jugendliche Kontakt auf? Die tägliche Zahl der Beratungsanfragen variiert sehr stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel aktuelle Medienpräsenz von JUUUPORT oder Schulferien. Im Schnitt erhalten die Scouts etwa sechs Anfragen pro Tag. Die jugendlichen Ratsuchenden melden sich über unser Kontaktformular auf JUUUPORT.de oder via WhatsApp bei uns.

Sind es eher Mädchen oder Jungs, die sich bei euch melden? In welchem Alter sind die Heranwachsenden, die euch um Hilfe bitten? Und welche Art von Mobbing tritt am häufigsten auf? Das hält sich ungefähr die Waage. Das Alter der Ratsuchenden variiert zwischen 12 und Anfang 20. In vielen Fällen handelt es sich um eine Kombination aus zum einen »klassischem Mobbing«, also dem Beleidigen, Schikanieren auf dem Schulhof und zum anderen Cybermobbing – Attacken im Klassen-WhatsApp-Chat oder auf Tiktok und Co. Das macht die Situation für Ratsuchende oftmals so extrem. Sie haben keinen echten Rückzugsort mehr, weil sie sogar in den eigenen vier Wänden davon betroffen sind.

Lennart Hesse-Sörnsen ist einer der ehrenamtlichen Helfer von JUUUPORT. Im Interview erläutert er die Hintergründe der Intitiative. Quelle: JUUUPORT

Das Besondere an JUUUPORT ist, dass Jugendliche durch junge Scouts Beratung auf Augenhöhe erhalten. Was sind die ersten Tipps, die ihr den Heranwachsenden mit auf den Weg gebt? Grundsätzlich versuchen wir zu vermitteln, nicht zu viel von sich preiszugeben. Je privatere, intimere Infos ich von mir poste, desto angreifbarer mache ich mich. Und wenn mir etwas passiert, sollte ich damit nicht allein bleiben. (Cyber-)Mobbing hört so gut wie nie von alleine auf und kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Somit sollten sich Betroffene am besten so schnell wie möglich Unterstützung bei Vertrauenspersonen in der Familie oder im Freundeskreis holen. Oder sich eben an vertrauliche und kostenlose Beratungsstellen wie JUUUPORT oder die Telefonseelsorge wenden.

Bleibt ihr in Kontakt mit den Jugendlichen? Gibt es mehr als einen Austausch? Das hängt ganz stark von den einzelnen Fällen ab. Teilweise läuft die Kommunikation zwischen den Ratsuchenden und den Scouts durchaus über einen längeren Zeitraum. Dann erzählen die Ratsuchenden, inwieweit sich die Situation verändert hat oder bedanken sich bei den Scouts für die hilfreichen Tipps. Das ist für die jungen Berater(innen) natürlich als Rückmeldung besonders schön.

Es gibt auch ein Programm für Schulen. Wie sieht das genau aus? Gibt es Informationsangebote für gesamte Schulen oder Online-Veranstaltungen für betroffene Klassen? Seit 2020 bieten wir für Schulklassen (in der Regel fünfte bis achte Klasse), Azubis und Jugendgruppen kostenlose Online-Seminare an. Hier schalten sich erfahrene Scouts mit den Gruppen digital zusammen und führen 45- bis 90-minütige Seminare zu Themen wie Cybermobbing oder Fake News durch. Die Nachfrage ist riesig, sodass sich Interessierte am besten mit ein paar Monaten Vorlauf über unsere Website anmelden sollten.
Vielen Dank für das Gespräch.

Link zum kostenlosen Schulangebot: juuuport.de/online-seminare

Weiterlesen zum Thema:

Cyber-Mobbing: Der neue Hass aus dem Netz
Matthias Stegmaier: Cybermobbing in der Grundschule

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Fabian Haars
Just School Chefredakteur
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